Andrian Kreye, Autor auf Musikexpress

Andrian Kreye

Über dem Foyer lasten schwere Wolken teuren Parfüms. Edle Herren stolzieren mit ihren Prachtfrauen umher, die wenigen Weißen im Publikum werden gnädig geduldet. Cameos Anhängerschaft hat es zu etwas gebracht. Nach dem Vorprogramm, einem mäßig komischen Bauchredner und bemüht erotischen Soul-Routinen von Miki Howard, gibt es aber selbst für die hypercoolen Bimbos kein Halten mehr. […]

Wer hat in diesem Jahrzehnt etwas für das Ansehen deutscher Kultur im Ausland getan? — Modern Talking und Nena! Mehr fällt dem Disc Jokkey des New Yorker „Pyramid Clubs“ zu diesem Thema nicht ein. Bevor ich ernsthaft an meinem kulturellen Selbstbewußtsein zu zweifeln beginne, kommt dem DJ. zum Glück ein Freund zu Hilfe: „Oh yeah, […]

Alle lieben Terence Trent D'Arby. Die Musikkritiker, die Frauen und seine Plattenfirma sowieso, seit seine erste Single in die Top Ten schoß. Was ist dran an dem Kerl? Warum wird er mit Prince verglichen? Und was bloß machte er sechs Jahre lang in Frankfurt?

Ein wunderbarer Abend, fast wie in den seligen 70ern. Ein lauer Wind streicht durchs Haar, buntgeschminkt Latzhosenträger führen Koboldtänze auf — und als David Bowie unter lautem Jubel mit dem Hubschrauber eingeflogen wird, stürmen Hunderte von nichtzahlenden Fans das Gelände. Nur wenige Stilbrüche stören das Bild: Die rebellischen Festplatz-Stürmer tragen Kaschmirpullis, die Hippies nebenan köpfen […]

Kilburn ist einer jener grauen Londoner Vororte, die zwar innerhalb der Stadtgrenzen, aber schon fernab der schillernden Hipness der City liegen. Die meisten Besucher, die das alte Theater vollrammeln, gehören denn auch zu der Sorte Mensch, die höchstens zweimal im Jahr ein Konzert besuchen. Und wenn, dann muß es schon was Besonderes sein. Gaststar der […]

von Tim Hunter

Paul Newman war schon einmal Fast Eddie Nelson, vor 25 Jahren, im legendären „Haie der Großstadt“. Ein Vierteljahrhundert später managt Eddie eine Bar und Martin Scorcese führt Regie. Eddie entdeckt Vincent (Tom Cruise), einen blutjungen Billard-Crack, nimmt ihn unter seine Fittiche und geht „back on the road“. Die Tour durchs graue Schneematsch-Amerika wird für Nelson […]

Es lebe die ungebildete Lebensfreude und der zügellose Kapitalismus! Thornton Melon (Rodney Dangerfield) ist stinkreich und Prolet aus Leidenschaft. Er trinkt lieber Bier als Champagner und läßt für eine ordentliche Butterstulle jeden Kaviar stehen. Als er es endlich geschafft hat. sich von seiner zweiten Frau Vanessa (Adrienne Barbeau), einem prestigegeilen Luder mit unerträglich blasierten Freunden, […]

New York und LA. waren diesmal nicht genug, für den neuen Eddie Murphy mußte es schon Exotik sein. Aus irgendeinem Kloster im fernen Tibet rauben die Mächte des Bösen das Goldene Kind. Dieses Kind hat übernatürliche Kräfte — und wenn es stirbt, werden Dunkelheit, Elend und Zerstörung auf der Erde herrschen. So machen sich die […]

Nora Darling (Tracy Camilla Johns) will alles, vor allem Unabhängigkeit. Sie liebt drei Männer. Von Greer (John Terrell), dem gelackten Karrieristen mit den schillernden Kreditkarten und manirierten Gesten, läßt sie sich groß ausführen und verwöhnen. Mit Mars (Spike Lee, der 29jährige Regisseur selbst) blödelt sie herum und liefert sich spritzige Wortgefechte. Jamie (Redmond Hicks), der […]

Könnte es etwas Schöneres geben, als sich mit seinen Alpträumen zu verbünden? Der klassische Pakt mit dem Teufel. Doch ein wahrer Christ widersteht den Verlockungen des Bösen und kämpft bis das Gute siegt. So wehrt sich Jesse (Mark Patton) verzweifelt, als Freddy Krueger (Robert Englund), der Geist des vom Lynch-Mob verbrannten Kindermörders, der seine Opfer […]

von David Lynch David Lynch, Spezialist für kranke Situationen und eindringliche Atmosphären, beginnt „Blue Velvet“ mit zutiefst amerikanischen Vorgärten in schreienden Postkarten-Farben. Mitten in Hollywoods liebstem Ort des Grauens, in einer gesichtslosen, kleinbürgerlichen Vorstadt, inszeniert er ein leidenschaftliches Drama um einen nebulösen Mordfall. Jeffrey Beaumond (Kyle MacLachlan) findet ein Ohr und stellt auf eigene Faust […]

Leicht beschleicht einen das Gefühl, man könne was Sensationelles erleben, wenn das Security-Personal am Halleneingang schon schärfer zur Durchsuchung schreitet als am Flughafen. Dabei sind New Yorker Heavy Metal-Fans nicht halb so hart wie deutsche Hardcore-Headbanger. Vielleicht liegt’s auch daran, daß Motörhead keinen brachialen Heavy Metal, sondern eher erdigen Hardrock machen. Nur die glatzköpfige Gefolgschaft […]

Was passiert, wenn ein schwarzer Hund einen weißen besteigt? Man bekommt einen Bastard. Und Bastarde sind gewöhnlich stärker, schöner, schlauer als die reinrassigen Langeweiler. Ähnliches passiert gerade in New York: Der Rap entdeckt den Heavy Metal. Schwarzer Groove und weiße Gitarren zeugen ein neues, kurioses Genre: HEAVY METAL RAP.

Geschmack hat er ja, der Mini-Prince aus Minneapolis. Zumindest was die Optik betrifft, hat er in der Wahl seiner weiblichen Proteges ein scharfes Auge bewiesen. SheilasE. aber will nicht nur mit Körpereinsatz glänzen. Die Tochter des Santana-Percussionisten Pete Escovedo trommelt sich durch Los, verpißt euch hier!“ Bei einem zwei Meter 20 hohen Muskelberg fallen einem […]

Das Schöne an Propaganda ist, daß sie durch und durch deutsch sind. Und deutsch ist in Amerika immer noch mit einem Hauch von Exotik behaftet. Deutsche Perfektion verlangt selbst hartgesottensten „Star Spangled Banner-Fanatikern Respekt ab. Musikalisch hat seit Wagner mitteleuropäische Herrlichkeit immer viel Eindruck in der Neuen Welt gemacht. Beim Propaganda-Konzert im morbiden Ballsaal des […]

Das Lone Star Cafe heißt nicht umsonst „the bestHonky Tonk in Town“. Doch in dieser Freitagnacht läßt sich kein einziger Stetson in der Menschenschlange vor dem Club ausmachen. James Brown, „the Godfather of Soul“, ist heute für die enge Bühne angekündigt, auf der sonst Country-Größen und wackere Texaner die Slideguitars weinen lassen. Nach einem ohrenbetäubenden […]

Die 17000 Karten für die erste Nacht in der Radio City Music Hall waren Innerhalb von 34 Minuten weg; und auch die 100000 Karten für die eilig anberaumten Wiederholungs-Konzerte hielten nicht lange vor. An Souvenirständen verkaufen sich Madonna-Poster inzwischen besser als das Plastik-Empire State Bullding; sämtliche Hip-Kaufhäuser bieten Madonnas gesamte Secondhand-Garderobe In Neuauflage und richten […]

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